Haben euch eure Eltern früher oft gesagt, dass sie euch lieben? Einfach so im Alltag? Oder gehört ihr, wie ich, zu den Kindern die so etwas niemals gehört haben? Ich erinnere mich auch nicht an ein: “Ich hab dich sehr lieb!” aber an vieles andere an unschönen Wörtern meiner Mutter erinnere mich noch genau.
Mit 12 Jahren war ich ganz gerne zuhause bei meiner besten Freundin, denn das war für mich eine ganz neue Erfahrung. Ich beobachtete genau den Umgang der Eltern untereinander und zu ihren Kindern – und war überrascht. Der Vater sagte seiner Tochter zwischendurch einfach mal: Ich hab dich lieb und drückte sie fest. Die Eltern kuschelten abends auf der Couch und gaben sich auch öfters einen Kuss. Szenen, die ich nicht kannte.
In einer zurückliegenden Beziehung – also Jahrzehnte später – mit einem Mann der auch zwei kleine Kinder hatte, begegnete mir diese Zärtlichkeit in der Familie dann wieder. Die körperlich schwer behinderte Tochter hörte ich immer wieder sagen: Papa, ich liebe dich! Sogar im Treppenhaus, als sie mal kurz getrennt waren, hörte ich sie rufen: Ich hab dich lieb! Und Vater’s Stimme schallte durchs Haus: Ich dich auch!
Vor einigen Wochen gönnte ich mir eine Mahlzeit beim Italiener (der eigentlich keiner ist, sondern Ukrainer) und neben mir eine 4-köpfige Familie. Auf den Tischen gab es Servietten mit ein paar typischen Sätzen und Wörtern in italienisch, die einer der Jungs wohl genauer studierte. “Papa? Ti amo!” rief er ganz selbstverständlich. Der hörte nicht wirklich zu, also noch einmal etwas lauter 😉 Papa! Ti amo! – Ich dich auch!
Ist es nicht komisch, dass mich das immer wieder aufs Neue erstaunt? Und gleichzeitig bin ich unendlich froh und glücklich, dass es solche liebevollen Familien gibt!
Manchmal trifft man auch auf wildfremde Menschen und hat nach kurzer Zeit das Bedürfnis, ihm / ihr genau diesen Satz entgegenzuwerfen. Wir treffen oft genug uns sehr bekannte Seelen, denen wir nicht selten auch in anderen Leben sehr nahe standen. Daher darf es nicht verwundern, wenn diese Liebkosung plötzlich aus dem Inneren heraus springen möchte. Auf ein verdutztes Gesicht des anderen sollte man sich dann allerdings einstellen 😊😄 Und gerade erst hatte ich eine Chat-Begegnung mit einer lieben Seele in Amerika. Wir hatten vor Monaten zum ersten Mal einen live-Chat, den er initiiert hatte. Wir wollten das noch einmal wiederholen, denn wir spürten eine Verbindung zueinander und konnten uns auch so schön über spirituelle Dinge austauschen.
Ich muss erwähnen, dass ich schon seeehr früh diese Liebe für “ihn” fühlte tief in mir, während ich mir seine YT-Videos ansah. Und tatsächlich schrieb ich ihm vor Jahren auch ein paar Zeilen mit dem Schluss: I love you. Denn ich fühlte es ja so.
Jeder andere in Europa wäre wohl total irritiert, solche Zeilen einer Fremden zu erhalten. Ein verrückter Fan vielleicht?? In Amerika läuft das anders. Wer regelmäßig die spirituellen Coaches mit ihren live-sessions ansieht, bemerkt, dass sie sich am Ende eigentlich fast immer mit einem I love you! an ihre follower und Zuseher verabschieden. Und auch dieser kürzliche und ziemlich lange live-Chat mit jener guten Seele, endete von seiner Seite mit einem fliegenden Kuss und den Worten: I love you.
Die Welt ist ein riesen Geschenkeladen voller liebender Seelen. Und manchmal haben wir das Glück, dass wir sie in unserer eigenen Familie antreffen. Und manchmal, dauert es mitunter Jahre, bis sie einem über den Weg laufen um eine gemeinsame Zeit in Freundschaft oder Liebe miteinander teilen zu können. Und wenn sie wieder fort sind, dann kommen weitere, liebe Seelen, die sich über eine Begegnung freuen.
💛🩷💚
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott
Johannesevangelium