Unmöglich! Werden die meisten von uns denken, auch ich übrigens. Doch mit DENKEN hat das hier überhaupt nichts mehr zu tun. Sich etwas schön-zu-denken ist damit weder gemeint noch hilfreich in den häufigsten Fällen.
Wir reden hier also davon, dass wir ALLES LIEBEN KÖNN(T)EN – auch das Böse, das Furchtbare und Verachtenswerte auf dieser Welt. Und zwar auf einer viel tieferen Gefühlsebene, einer Wissensebene von Seele und Herz.
Um sich auf diese Stufe begeben zu können, genügt es, wenn du dich für einen Augenblick dort hineinfühlst. In den Zustand, dass du auf alles was um dich herum ist, mit liebendem Mitgefühl antworten MÖCHTEST. Auch bei Menschen, Umständen, Dingen, die dir gar nicht wohl gesonnen sind sondern dich stören und deinen Widerstand, Ärger oder Wut auslösen.
Der Fahrstuhl des Lebens
Verschiedene Frequenzebenen, Dimensionen, in denen unsere Aktionen ablaufen.
Ähnlich wie in diesem unteren Bild aus Sicht eines Beobachters, der wiederum ein anderes Bild, eine andere Perspektive hat auf die Mitspieler, als jene, die sich gerade selbst auf den Etagen befinden!
Ich kann gut verstehen, dass das für den Verstand und unsere Art zu denken, zu handeln und zu fühlen falsch klingt. Daher wurden mir auch zwei schöne Metaphern gegeben um die Thematik einfacher zu verstehen als Mensch, der doch sehr gefangen ist in Kopf und im Ego-BewusstseinsSPIELfeld.
Angenommen du wohnst im Erdgeschoss eines Hauses und dein Blick aus dem Fenster zeigt dir wunderschöne, hohe Bäume, blühende Sträucher, und ein Stück von der Zufahrtsstraße zum Haus. Der Nachbar im 3. Stock hat einen anderen Ausblick. Er sieht keine Sträucher und auch keine Zufahrt mehr, dafür blickt er von schräg oben auf die Wipfel der Bäume und sieht viele Hausdächer, Autos, Menschen, Straßen – also viel weiter als du. Auch sieht er den blauen Himmel und die Sonne verwöhnt ihn auf dieser Höhe doch um einiges länger als bei dir im Erdgeschoss.
Ihr seid am selben Ort, im gleichen Haus sogar im gleichen Zimmer – aber auf einer anderen Ebene. Das Fenster ist in die gleiche Himmelsrichtung ausgerichtet, dennoch ist das was ihr sehen und wahrnehmen könnt, total unterschiedlich. Der Nachbar im oberen Stock würde nicht mitbekommen, das bei dir alles ruhig ist, die Vögelchen in den Sträuchern zwitschern und du gerade ganz entspannt deinen Feierabend genießt. Dass die Martinshörner sichtbar sind weil zwei Straßen weiter ein Wohnungsbrand ist, kannst du weder hören noch sehen – der Nachbar oben bekommt aber alles zeitnah mit. Sogar den entstanden Rauch kann er bis zu seinem Fenster riechen, er sieht wie die Flammen aus dem Dachstuhl schießen.
Frage: Welche Realität stimmt? Welche Realität ist denn tatsächlich wie sie ist? Die, in der alles in Ordnung zu scheinen ist oder die, die das Inferno oder das Drama deutlich näher und fühlbarer macht?
Beide Realitäten SIND wie sie sind, nämlich so wie sie erlebt werden innerhalb eines Zeitfensters. Um zu verstehen, wie der Nachbar das Ereignis erlebt, müsstest du erst auf seine Ebene gehen. Den Fahrstuhl nach oben oder unten benutzen. Deine Aussicht verändert sich erst, wenn du mal aus seinem Fenster nach draußen siehst. Vielleicht ist es beim anderen dafür lauter, dunkler, heller oder bunter zuhause – mal würde man die Wohnung gerne tauschen wollen, manchmal lieber nicht. Du denkst vielleicht: Wie anders es von hier oben, hier unten doch aussieht! Anders aber auch schön irgendwie.
Sich in das Leben eines anderen hineinzuversetzen, hilft deren LebensANsicht nachzuvollziehen und mehr Verständnis aufbringen zu können für die Dinge, DIE NUN MAL SO SIND WIE SIE SIND – auf diesem Stockwerk, in dieser Wohnung und dennoch im selben Haus.
Entscheidend ist also mitunter: Aus welchem Blickwinkel erlebst du die Dinge? Und warum ist das bei dir so?
Die Essenz ist immer dieselbe
Nehmen wir etwas Neutrales – einen Holzstamm. Dieser kann erstmal nicht per se ‚böse‘ sein, stimmt oder? Im Gegenteil. Er entSTAMMt aus einem herrlich gewachsenen Baum, der vorher unseren Planeten und die Lebenwesen mit Sauerstoff und Terpenen versorgte. Ohne Bäume sehe unsere Welt furchtbar aus und es gäbe in kürzester Zeit kein schönes Leben mehr. Jeder einzelne Baum ist also wertvoll. Der Baum selbst will wohl niemandem schaden, sondern einfach nur seinem Ruf folgen und leben. Darin sieht er (s)einen Sinn.
Man verbindet also etwas Neutrales oder auch wohlwollendes, liebevolles mit einem Stück Holz, denn man kann damit so vieles Schönes machen! Nun kommt ein Holzschnitzer ins Spiel. Ein leidenschaftlicher Schnitzer, der seine Arbeit liebt, die Natur und vorallem den Werkstoff Holz. Er fühlt sich mit diesem Element besonders verbunden, schätzt es und kann wundersame Dinge daraus erscheinen lassen. Er bekam zwei Aufträge für jeweils eine Skulptur und so begann er sein Werk. Zunächst schnitzt er ein lachendes Kind mit einem Blumenstrauß in der Hand, danach einen furchterregenden Teufel mit einem Dreizack in der Hand.
Beide stammen aus demselben Stück Holz und doch könnte die Botschaft beider Ergebnisse nicht unterschiedlicher sein! Auch die Ausstrahlung der jeweiligen Schnitzerei spricht Bände und ist eindeutig spürbar für alle, die sich der Skulptur nähern. Ist das Holz der Teufelskulputur deshalb nun böse geworden? Und das Stück Holz des Mädchens mit den Blumen nicht mehr neutral sondern liebevoller?
Das Produkt an sich, ist aus demselben Holz geschnitzt und es steckt bei beiden die Liebe zum Detail vom Schnitzer darin! Der Schnitzer der Teufelskulptur ist derselbe, der auch das lachende Kind kreiert hat. Sonderbar.
Weder hat sich durch die Bearbeitung die Essenz des Holzstammes verändert noch die des Schnitzers! Die Energie aller Beteiligten, die hat der Auftrag aber sehr wohl beeinflusst! Und die Energie steckt in der jeweiligen Skulptur. Frage: Wenn der Schnitzer selbst ein guter Mensch ist, kann dann seine Kreation, die Teufelskulptur, dennoch böse sein?
Dennoch erscheint der Teufel als böse, denn genau so sollte er ja auch nach Außen wirken.
Ende der Metapher.