Wie ist der aktuelle Stand? Ich informierte mich und fragte beim NABU nach…
Seit offizieller Bekanntgabe der geplanten LNG-Terminals in 2022 läuft der Widerstand der Umweltverbände NABU, WWF und BUND auf Hochtouren. Sie kritisieren die fehlende Transparenz und Sinnhaftigkeit dieses Projekts an der Ostsee und starteten u. a. eine Online-Unterschriftenaktion. Wer sich hier noch beteiligen möchte, gerne mitmachen und eine Nachricht an die Kanzler Scholz und Habeck senden: https://mitmachen.nabu.de/de/ruegen
Laut dem letzten Stand aus Februar 2023 gab es Widersprüche und Forderungen zum sofortigen Stopp des größten Flüssiggas-Terminals Europas vor Rügen / Lubmin durch die Umweltverbände. Hatten sie Erfolg damit? Es sieht noch nicht danach aus…
Ein Blick nach Wilhelmshaven:
Bereits im Herbst letzten Jahres wurde bekannt, dass chlorhaltiges Abwasser in das Wattenmeer zurück geleitet werden müsste. Das Wasser für die Anlage in Wilhelmshaven saugt sich der Betreiber direkt aus der Jade und vermengt es mit dem Biozid um Ablagerungen an den Rohren des Terminals zu vermeiden. Allerdings gäbe es hierfür durchaus Alternativen, wie die BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner kritisiert:
„Die Biozideinleitungen dürfen nicht genehmigt werden. Es stehen alternative Antifouling-Verfahren zur Verfügung, mit denen eine solche massive Belastung vermeidbar wäre. Vergleichbare Verfahren kommen bereits bei herkömmlichen Großkraftwerken zum Einsatz. Gerade an einem so sensiblen Standort direkt vor den Toren des Nationalparks und Weltnaturerbe müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um Beeinträchtigungen der Jade und des Wattenmeers zu vermeiden.“
Quelle: https://niedersachsen.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/energie/lng/32874.html
Tja, leider wurde die Anlage in Wilhelmshaven ohne eine vorangegangene Umweltverträglichkeitsprüfung in Betrieb genommen! Scheinbar ist Deutschland plötzlich nicht mehr so bürokratisch und streng mit Umweltauflagen, wie bisher immer gedacht…
Wie sieht es nun im April 2023 aus?
Was wohl kaum ein Bürger Deutschlands weiß, ist, dass schon längst vor Wilhelmshaven tagtäglich etwa 480 Millionen Liter Chlorwasser ins Wattenmeer geleitet werden! Dank diesem YT-Video vom Abgeordneten Martin Sichert (AfD) wurde ich auf diese bereits begonnene Umweltverschmutzung aufmerksam. Falls ein Wähler überzeugt sein sollte, dass die Partei der Grünen den Umweltschutz immer noch an erste Stelle setzt, dann sollte er sich die Daten und Fakten einfach mal ansehen und anhören!
Ich konnte kaum glauben, was ich hörte und wollte wissen ob die Aussagen des Herrn Sichert stimmen. Ich fragte gestern beim NABU nach und erhielt folgende Antwort per Email zurück:
Danke für Ihre Fragen.
Noch gibt es bei den Wiedersprüchen zu LNG nichts neues, wir halten uns den Klageweg offen.
Ja das stimmt, hierzu: https://niedersachsen.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/energie/lng/32874.html auch diese Problematik haben wir auf dem Schirm.
…
Mein Dank geht an dieser Stelle auch an Herrn Sichert, der diese sich anbahnende Umweltzerstörung ebenfalls „auf dem Schirm hat“. Alle anderen Parteien scheinen mit diesem Vorgehen überhaupt kein Problem zu haben. Das lässt tief blicken, wie ich finde.
Und so wurde ich an meinen Kurzurlaub in Hooksiel und Rügen erinnert vor wenigen Jahren. Unweit vor Hooksiel steht heute schon dieses Ungetüm an Terminal.
Die Deutschen sollen also zukünftig auf das Flugzeug verzichten und lieber im Heimatland Urlaub verbringen. Nur tut die Regierung alles um unsere Naturreservate/Erholungsgebiete für wirtschaftliche, taktische Ziele zu verkaufen.
Die Nord- und Ostsee wird durch diese Anlagen nicht qualitativ attraktiver für Urlauber. Auch die Artenvielfalt der Tiere und Pflanzen der See und Küsten werden darunter leiden.
Ob es in Zukunft überhaupt noch möglich sein wird unser Wattenmeer und das Naturerbe zu erhalten, hängt vom Erfolg der Umweltschützer ab. Ich frage mich, ob es Deutschland diesen Preis wert ist. Nur weil ein paar wenige Strippenzieher, die bereits gebaute (!) und bezahlte (!) pipeline von Russland jetzt einfach nicht mehr wollen!?
Text überarbeitet am 23.04.23