Liebe Freunde, immer wieder ging ich einen bestimmten Weg spazieren nahe meinem Wohnort. Er verläuft an einem Buchenwäldchen “Am Tännig” und Feldern vorbei, und etwas oberhalb gibt es eine ganz kleine Kapelle, von zwei Linden umgeben. Dort mach ich meistens Halt, denn ich gehe immer sehr gerne kurz “hinein”. Man kann gerade gut genug in dem Torbogen stehen, wenn man nicht sehr groß ist. Und dann kommt dieser eine, kleine Schritt IN die Kapelle….plötzlich ist alles still um mich herum. Eine so eigene Energie und Ruhe umgibt einen plötzlich, dass es mich oft erschaudert und demütig werden lässt. Innen ist sie geschmückt mit einem kleinen Altar, Engel-Statuen, der hl. Jungfrau Maria und anderen Ikonen. Es brennen oft Kerzen und Teelichter und dieser Ort wird immer gepflegt und sauber gehalten. Ich weiß nicht wer sich so liebevoll um diese Stätte kümmert.
Aber warum ich all dies schreibe, ist, weil ich Ende Januar 2021 wieder dort war und mein Blick das erste Mal an die seitliche Wand links von mir ging. Ich habe mich schon oft dort umgesehen und alles mögliche hängen gesehen – aber DAS war mir all die Zeit nie so sehr aufgefallen. Als ich näher ran ging um die eingerahmte Schrift zu lesen, war ich sehr berührt. Und ich sehe diesen Ort jetzt nochmal mit anderen Augen. Vielleicht fühlt es sich hier deshalb so besonders an, weil es einfach ein heiliger Ort ist? Lest selbst, was es mit dieser Stätte auf sich hat:
In dem Moment merkte ich, dass ich es dieses Mal sehen SOLLTE. Und ich wusste auch gleich, dass ich darüber einen Beitrag schreiben soll und machte deshalb die Fotos mit dem Handy. Wer mich kennt, weiß, dass mir das WARTEN nicht leicht gefallen ist. Auf den richtigen Moment zu warten, diesen Beitrag zu bringen…aber ich hielt es aus, denn das Datum war ja eindeutig vorgegeben. Es war der 17. März, nur 76 Jahre später…
Dieses C-Jahr hat so viel Parallelen zur Nazizeit und den Kriegsjahren in Deutschland geweckt, Traumata und verblasste Erinnerungen hochgewirbelt, dass scheinbar auch diese Kapelle und die Geschichte von Georg Götz, ihren Platz hier beanspruchen wollte. Gottes Segen 🙏 dafür. DANKE für das Verewigen und die Erinnerung an diesem Ort.
Was am 16. März 1945 mit Würzburg und den Bürgern passierte, habe ich im gestrigen Beitrag veröffentlicht: “Als Würzburg eine Trümmerstadt wurde – März 1945”. https://lichtblick2222.de/2021/03/16/als-wuerzburg-eine-truemmerstadt-wurde/