đšđŠ Zum astronomischen Herbstanfang đ
Prosadichtung von Hermann Hesse / Rezitation: Christian Berkel
Anmerkung: Weh tut es ja immer noch, das ist nicht zu leugnen. Aber so soll es denn in Gottes Namen weh tun; ich ĂŒberlasse die Krankheit sich selber, ich bin nicht dazu da, ihr den ganzen Tag den Hof zu machen. (H.Hesse aus: Der Kurgast) Wenn Hesse ĂŒber das Werden und Vergehen in der Natur schreibt, ist seine Sprache auch in seiner Prosa fast lyrisch und spĂŒrt sensibel kleinsten VerĂ€nderungen nach. Ein Beispiel dafĂŒr ist die melancholische Beschreibung der welkenden BlĂŒten auf der Terrasse des Autors, deren Anblick an Alter und Tod denken lĂ€sst: Hermann Hesse hat nicht wenige Gedichte, Briefe und RomanauszĂŒge ĂŒber die Jahreszeit hinterlassen, die fĂŒr Wandel, Abschied, VergĂ€nglichkeit und Verfall steht. Ulrike Anders hat Hesses im Suhrkamp Verlag erschienene âSĂ€mtliche Werkeâ durchforstet und mit âHerbstâ ein Kaleidoskop dessen erstellt, was den Schriftsteller am Nachsommer faszinierte. Da ist die Rede von langen SpaziergĂ€ngen durch die Natur, von der Magie der Farben im Herbstwald, dem Duft des Weins, Kindheitserinnerungen an âKnabenstunden mit Schmetterlingsnetz und BotanisierbĂŒchseâ Der beginnende Frost bringt eine Sehnsucht nach dem sonnigen Italien, aber auch ein GefĂŒhl der âOfenbehaglichkeitâ im Zimmer, dessen liebevolle Einrichtung den Sommer ĂŒber unbeachtet geblieben war.