Finanzkrater bei den Krankenkassen

Wusstet ihr, dass der Ukraine-Krieg Auswirkungen auf die Kassenbeitragszahler in Deutschland hat? Nicht? Ich auch nicht.

In den offiziellen, bisherigen Schätzungen geht man von einer milliardenschweren Finanzlücke in 2023 bei den deutschen Krankenkassen aus – der Krieg und seine Folgen waren da noch nicht eingerechnet. So steht’s in der Presse. Also ich würde bei so einer Summe nicht mehr von einer Lücke sprechen – Krater wäre passender gewesen…

Schuld daran hat also auch hier der Krieg in der Ukraine und vielleicht auch ein wenig die Inflation. Ich könnte den Blogeintrag an dieser Stelle abkürzen und zusammenfassen: Die Kassenbeiträge werden wohl zum 1. Januar 2023 ansteigen.

Das sagt auch meine kaufmännische Intuition. Denn es ist doch immer das gleiche Schema: Die Zeche zahlt in jedem Fall der deutsche Steuerzahler.

Ein Beitragstsunami droht, heißt es in den Medien. Aha. Wer hätte es ahnen können? Nach 2,5 Jahren Testpandemie…

Ich frage mich, wozu brauche ich dann überhaupt noch Politiker und Parteien, wenn es sowieso immer auf das Gleiche hinaus läuft? Eine Oppositions-Partei existiert faktisch ja nicht. Es geht wunderlich demokratisch unbürokratisch zu bei uns!

Zum Glück haben wir immerhin noch den Lohnsteuerjahresausgleich! Eine beliebte Freizeitbeschäftigung für das alljährliche “Versöhnungsgeschenk”, weil wir im Land mit der zweithöchsten Steuerlast weltweit (!) leben.

Aber zurück zu den Kassen: Wäre es vielleicht nicht besser mal angebracht, den Ärzten und Praxen mehr auf die Finger zu gucken aufgrund solcher heftigen Miesen im Kassenloch?

In unserem medizinischen Versorgungsmodell läuft eben vieles anders. Verborgen und verdeckt wird mein Arztbesuch mit den Krankenkassen abgerechnet. Genau das stört mich schon seit Jahren! Welche Abrechnungsposten wurden tatsächlich erfasst und wieviel Zeit dafür abgerechnet? Ob die Angaben immer wahrheitsgetreu sind? Ich habe da schon öfters meine Zweifel gehabt und wünsche mir mehr Transparenz bei den Abrechnungs-Modalitäten!

Was in der Wirtschaft und Dienstleistung normal ist, nämlich einen Vertrag, eine Vereinbarung oder Auftragsbestätigung vor Bezahlung auszuhändigen, fällt beim Arzt und in der Klinik weg. Ein Plastikkärtchen genügt zur Willenserklärung.

Es müsste dem Patienten zugänglich sein, zumindest Dauer und Art der Behandlung überprüfen zu können – und es sollte auch im Interesse der gesetzlichen Krankenkassen sein. Bis heute sind allerdings den Praxen Tür und Tor geöffnet für Schummelei und Mogelei, weil niemand deren Abrechnungsschema auf Richtigkeit kontrolliert. Erst heute hatte ich deswegen ein Telefonat mit meiner Krankenkasse.

Ich hätte zwar öfters einfach gesagt: Schwamm drüber! Aber nö. Ich soll ja unbedingt unangenehm auffallen! 🤣 So will es nämlich mein höheres Management! Und ich mag es auch nicht besonders, wenn andere unrechtmäßig ihre Taschen noch voller machen können. Die Praxen stehen ja trotz aller Krisen doch recht gut da. Von Schließungen oder schweren Geldnöten las ich jedenfalls nichts während der Pandemie. Verwunderlich.

Darum muss ich mich aktuell mit solchen Dingen des Alltags befassen – herum telefonieren, mich beschweren, etwas reklamieren usw.

Und ich dachte, Neutralität und Verständnis wäre das oberste Gebot der Stunde…scheinbar nicht bei mir! Ich bin nun also damit beauftragt, Mißstände aufzudecken und andere darauf aufmerksam zu machen und sehe dies nun als eine freundliche “Arbeitsbeschaffungsmaßnahme” meiner Leitstelle 😉

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