Zur Not geht auch Natron

Viele kennen das Speisenatron oder Backsoda, auch Natriumhydrogencarbonat genannt. Meine Großmutter hat es gerne zum Einkochen von Marmelade und Beerenobst benutzt. Ich gebe davon eine Msp. in meinen Kaffee. Ich wollte nicht ganz auf Kaffee verzichten, weiß aber, dass er alles andere als basisch wirkt – und so beruhigt es mein Gewissen 😉 Allerdings ist der leichte Seifengeschmack auch nicht immer köstlich dabei, wenn ich zu viel erwische 🙈

In Zeiten einer aufkommenden Versorgungskrise, könnte es doch hilfreich sein, ein paar Haushaltstricks zu kennen

Denn dem sehr günstigen Natronpulver wird so einiges nachgesagt. Man könne damit putzen, Schimmel entfernen und sogar seine Zähne putzen. Vor letzterem wird allerdings immer wieder gewarnt. Unbedenklich anwenden kann man es wohl dafür:

  • Gerüche beseitigen (auch im Kühlschrank) und Schimmel entfernen – Meine Erfahrung: Gerüche entfernen klappt gut, Schimmel weniger
  • Kalkrückstände beseitigen – Meine Erfahrung: Ja, bei längerem Einwirken geht das gut
  • Reinigen von Oberflächen – Meine Erfahrung: Urinstein in Toiletten konnte es eher schlecht entfernen
  • Übersäuerung im Körper ausgleichen (bei Sodbrennen) – Meine Erfahrung: Unbedingt Wartezeiten vor/nach Mahlzeiten beachten! Sonst gibt es noch mehr Magenprobleme als vorher.
  • Natron wirkt mild-alkalisch und kann hartes Wasser weicher machen – Meine Erfahrung: Stimmt. Auch Hülsenfrüchte werden schneller weich beim Kochen. Das ginge zwar auch mit einem Schuss Apfelessig, aber Natron ist eben in kleinen Mengen neutral im Geschmack
  • Entfernung von Pesitizid-Rückständen auf Gemüse und Obst – Das ist mega interessant, werde ich ausprobieren:

Tatsächlich gab es 2017 eine Studie, die die Effektivität zur Beseitigung von Pestizidrückständen belegen konnte. 80 Prozent des aufgetragenen Thiobendazol und 96 Prozent des Phosmet auf einem Apfel wurden entfernt – durch ein Bad in Natriumhydorgencarbonat. (Hier nachzulesen)

Generell empfehle ich alles Obst, Gemüse und auch Kräuter von Balkon oder Garten abzuwaschen. Wer nämlich genauer hinsieht, wird überall die Polymerfasern aus der Luft finden können. Gerne bleiben die an den Ästen und Zweigen hängen und gehen da auch nicht mehr weg. Bitte achtet deshalb auch darauf, wenn ihr schöne Zweige oder Blumen in eine Vase stellen wollt.

Andererseits atmen wir leider das faserige Zeug ständig ein, wenn wir draußen sind. Aber ich möchte es dennoch nicht wissentlich mit essen.

Wichtig: Bitte das Natron (Backsoda) nicht dem normalen Soda (Sodium Carbonate) verwechseln! Das ist nämlich äußerst alkalisch und wirkt wie eine Lauge ätzend und Hautreizend. Die Wirkung im Haushalt ist aber super – die Wäsche riecht frisch (neutral) und auch die Oberflächen sehen sehr sauber aus danach.

Soda habe ich als Pulverform auch zuhause. Sollte ich also mal keine Möglichkeit haben Wasch- oder Reinigungsmittel zu kaufen ist das vielleicht die beste Alternative (aber: Nicht für Wolle, Seide geeignet). UND: Man braucht unbedingt Haushaltshandschuhe und sollte den Sodastaub auch nicht in Mund und Nase bringen. Auch Waschnüsse oder die bewährte Kernseife können aushelfen.

Weitere links zur Anwendung von Natron:

https://www.nachhaltigleben.ch/wohnen/natron-anwendungstipps-haushalt-gesundheit-4997

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