So kommentierte mein ehemaliger Chef bzw. Abteilungsleiter meinen Gang in sein Büro, wenn ich den Herausforderungen und dem Arbeitspensum einmal wieder nicht hinterherkam. Haben Sie Mut zur Lücke! So einfach war für ihn das Thema vom Tisch 😉
Dieser provokante Spruch kam mir wie eine dumme Floskel vor und half mir damals natürlich überhaupt nicht weiter. Er hatte die Verantwortung somit an mich zurück gegeben und schnell wieder seine Ruhe. Dabei ging ich wirklich nur dann zu ihm, wenn es eine brenzlige Situation gab und eventuell ein größeres Problem mit einem Projekt zu erwarten war.
Aber wie oft machen wir uns verrückt, nur um dann Stunden später zu bemerken, dass sich das Problem ja schon selbst gelöst hat. Oder sich die Situation am nächsten Tag relativiert hat und es nur noch halb so dramatisch wurde.
Heute benutze ich diese Lücke bzw. den Mut dafür sehr gerne im privaten Bereich, wenn ich mal wieder nicht weiter komme bei einem Thema. Es ist nämlich erstaunlich, wie leicht es dann plötzlich laufen kann, wenn man aus dieser Spirale bewusst aussteigt. Man könnte es durchaus als Ablenkung beschreiben. PC aus und ins Grüne gehen, ein Buch lesen anstatt weiter zu grübeln, mit jemanden telefonieren oder einfach sich einem ganz anderen Thema zuwenden. Und ohne irgendeine Erwartung, komme ich dann quasi über diese Umwege doch wieder auf einen Kern zurück, der mir bei der eigentlichen Problematik weiter helfen kann. Es ist dann oft ein Impulsgeber da, der mir einen wichtigen Hinweis liefert, sodass ich das eigentliche Problem besser verstehen kann.
Und mal ganz ehrlich: Wer immer nur perfekt sein will, macht sich schneller unbeliebt als jemand, der mit seinen Schwächen und Fehlern offen umgehen kann. Das gilt insbesondere in der Partnerschaft. Es jedem Recht machen zu wollen, kann nur nach hinten los gehen – und es macht einen selber auf Dauer unzufrieden und sehr unglücklich.
Also auch in der Liebe kann man diese Formel durchaus verwenden: Habe Mut zur Lücke!
💞 Denn Liebe muss nicht perfekt sein, sondern echt! 💞