Trotz all dem Leid?

Oder gerade deswegen? Eben dachte ich daran, vielleicht widerstrebt es so manchem Blog-Besucher meine lustigen Beiträge und meinen Humor zu lesen. In einer Zeit, in der vieler Leben Kopf steht und die Menschheit vor so vielen Herausforderungen und Ängsten steht!

Mir ist bewusst, dass es eigentlich ganz andere Probleme in dieser Welt gibt/gäbe, über die man klagen könnte. Nur welches Feld fütterte ich damit?

Wenn ich also hier etwas Lustiges und Beschwingtes blogge, mache ich das, weil es mir danach ist oder ich das gerade als passend und hilfreich empfinde. Dennoch weiß ich, dass Leid, Schmerz und Trauer nach wie vor existieren.

Es bringt aber nichts, sich tagein-tagaus mit dunklen Kräften und Agenden zu beschäftigen – insofern man an der Situation selbst nichts Konkretes verändern kann. Die dunklen Zeiten, sie holen uns immer wieder ein. Wir konnten in Hunderten von Jahren nicht verhindern, dass die Welt weiterhin in Leid und Schrecken versinkt. Nicht einmal Jesus konnte es mit seiner Opfergabe verhindern.

Mir ist auch klar, dass so viele Menschen, gerade auch in Mariupol, großes Leid erfahren müssen. Die Zeit für die aktuellen Geschehnisse war vielleicht reif dafür. Das Unvermeidbare gar nicht mehr aufzuhalten.

Ich kann das Leid der Menschen nicht lindern, indem ich selbst mit-leide und meinen Geist betrübe.

Während des Kosovo-Krieges verabscheute ich sogar die Menschen, die fröhlich Witze erzählten und einen normalen Alltag lebten, tanzen und feiern gingen. Ich empfand das tatsächlich als pietätlos und weigerte mich sogar in dieser Zeit comedy-Sendungen anzusehen – es war mein stiller Protest gegen so viel Ignoranz der Massen. Wie konnten andere nur lustig sein während in Europa gerade wohlwissend Mord und Totschlag passiert!?

Es ist unvorstellbar für mich, unter welchen Umständen die Leute in Mariupol “leben” müssen. Ich las heute, dass manche Menschen noch in Kellern ausharren, teils ohne Nahrung. Manche wurden erst nach 6 Wochen befreit. In Mariupol gibt es weder Wasser noch Strom, die Menschen versuchen irgendwie zu überleben.

Und wir beklagen uns, weil der Sprit teuer ist und irgendwo in EINEM Laden gerade billiges Sonnenblumenöl und Mehl in den Regalen fehlt. Was für schlimme Zeiten wir doch erleben müssen…!?

Woanders lagen Leichen tagelang auf den Straßen, weil niemand aus den Kellern konnte, und als man dann endlich heraus konnte, waren die Leichen schon von Hunden angefressen worden – so schrieb es Herr Röper in seinem Bericht ‘Tag 2 meiner zweiten Reise in den Donbass: Das Grauen von Mariupol.’

Nach so einem Zeugenbericht aus der Ukraine fühlt es sich wirklich komisch an, sich über Kleinigkeiten aufzuregen oder auch einfach nur über banale, spirituelle Themen zu reden. Aber das alles gehört eben auch zum Leben – trotz all dem Leid.

Und ich weiß, dass es ganz viele Einsatzkräfte gibt, die seit Wochen aktiv sind und helfen wo sie können. Und dafür bin ich sehr dankbar! Für all die tapferen Menschen, die sich aufmachten in die Kriegsgebiete oder armen Länder um die gröbste Not zu lindern.

Und am Ende bleibt uns in der Ferne vielleicht wirklich nur für den Frieden zu meditieren oder zu beten. Oder an das Gute zu glauben.

Wie wollen wir in einer höheren Schwingung bleiben, wenn wir uns ständig mit Problemen, Leid und Gewalt beschäftigen? Ist es vielleicht sinnvoll(er) sich parallel in der eigenen Bewusstseinserhöhung und Herzerweiterung oder Herzöffnung zu üben?

Was bringt dem Umfeld mehr? Was hilft der Erde und dem Wandel jetzt am Besten?

Fragen, die man sich immer wieder stellen sollte, finde ich. Und so tapse auch ich etwas unbeholfen voran – mal mit einem Fehltritt, mal mit einem energischen Schritt.

Ich hoffe, ihr versteht, dass die Eigenschwingung eine wichtige Rolle spielt in dieser Zeit.

Ich kann also stets und lediglich in meine Selbstverantwortung gehen und die Impulse hinaus senden, die ich gerade für richtig und wichtig halte. Das ist es, was ich mit meinen Blog-Beiträgen tue.

Jeder ist dort, wo er gerade gebraucht wird.

Und so möchte ich darauf vertrauen, dass ich gerade hier richtig bin, in dieser Stadt und Umgebung – denn es ist mir offensichtlich auch nicht vergönnt woanders hinzuziehen…. Und ich möchte darauf vertrauen, dass ich zumindest einen kleinen Teil zur Transformation und Heilung mit meinem spirituellen Einsatz und den Blog-Einträgen beitragen kann.

https://www.youtube.com/watch?v=mJcGL6G6_mQ

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