Kaum reale Chancen auf ein I*unfähigkeitsattest?

Ein Live-Versuch, eine Auskunft oder einen Termin beim Arzt zu bekommen, der mir das Attest ausstellen könnte:

Kennt ihr die Asterix-Folge mit dem Passierschein A38 ‘im Haus das Verrückte macht’?

So ähnlich kam ich mir heute vor mit meinem Versuch eine Bescheinigung zur Impfunfähigkeit zu bekommen. Ich war nicht physisch in einer Behörde aber stundenlang in Warteschleifen und im Telefonmarathon. Der einzige Unterschied zum Film ist, das dieser lustig war – das hier nicht. Es ist ja durchaus ein ernsterer Hintergrund, wenn jemand aufgrund gesundheitlicher Probleme diese Bescheinigung benötigt um weiter am Leben teilnehmen zu dürfen bzw. arbeiten zu können.

Unabhängig davon, ob nun eine allgemeine *mpfpflicht kommen wird in Deutschland, wollte ich es einfach mal ausprobieren, wie schwer oder leicht es ist, an so ein Attest zu kommen. Aber das Theater heute hatte ich nicht erwartet, ehrlich gesagt.

Als ich diesen Beitrag tippte, lief nebenbei bereits 15 Minuten und zum 4. Male die Warteschleifenmelodie der UPD (Unabhängige Patientenberatung Deutschland): Uns erreichen gerade sehr viele Fragen zum Coronavirus…..es kann zu längeren Wartezeiten kommen…Außerdem: Unsere online-Beratung befindet sich im Wartungsmodus – wir bitten dies zu entschuldigen.

Diverse Gespräche führte ich mit der kassenärztlichen Vereinigung, dem Gesundheitsamt, der Bundesärztekammer. Die kvb sei nicht zuständig, das Gesundheitsamt leider überfordert mit Nachverfolgungen und ohne freie Kapazitäten – aber ich könne eine Email schreiben. Die Bundesärztekammer-Dame hätte als Tipp gehabt, in der nächsten Uniklinik anzufragen und dort direkt eine Untersuchung durchführen zu lassen. Auf meinen Einwand hin, dass ich dort doch gar nicht hineinkäme aufgrund der “2G”-Statusregelung, hörte ich sie nur lachen…. ich solle es doch dennoch mal versuchen.

All diese Anfragen dort hätte ich mir ja auch sparen können, würde meine Hausärztin ihren ärztlichen Pflichten auch gewissenhaft nachgehen. Auf meine heutige Anfrage auf Ausstellung eines *mpfunfähigkeitsattests, meinte die Sprechstundenhilfe allerdings nur: Sie habe gerade nachgefragt und solche Atteste stellen sie grundsätzlich nicht aus, es ist also nicht persönlich gegen mich…. Ach, nein? Ich seh das aber anders. Ich bin ja nur seit Jahren dort Patientin und sie ist meine Kassenärztin, sollte doch eigentlich für mich auch zuständig sein. Außerdem gibt sie ja auch diese Injektionen an ihre Patienten und müsste über alle Kontraindikationen bestens Bescheid wissen. Denn sowohl eine Beratung als auch ein Aufklärungsgespräch sind verpflichtend vor Injektion. Und nun, bekomme ich nicht einmal einen Termin zur Besprechung. Dabei verwies mich auch die Arbeitsagentur und das Gesundheitsamt an den Hausarzt, der für solche Atteste generell zuständig sei.

Für mich ist das ein klares Ausgrenzungszeichen und auch so gewollt. Andernfalls müsste man sich mittlerweile fragen, vor was hat die Ärzteschaft denn Angst? Befolgen sie auch nur Befehle und Anweisungen….? Nach meinem zweiten Versuch woanders, kamen mir wirklich berechtigte Fragen zu diesem komischen Verhalten der Ärzte – denn es kam noch besser.

Mir fiel die Praxis eines Kardiologen und Internisten wieder ein, der mich aufgrund meiner chronischen Problematik vor Jahren untersucht hatte und aufgrund der Überweisung eben dieser Hausärztin. Ich konnte mich noch erinnern, dass ich ihn als nicht sehr angenehm und sorgfältig bei der Untersuchung in Erinnerung hatte – aber das war mein damaliges, subjektives Empfinden. Jetzt ging es ja darum, jene Ärzte zu kontaktieren, die einen Befund ausstellen können, der die Kontraindikation attestiert. Also rief ich dort an und bekam direkt die Auskunft, dass ihre Praxis das nicht mache und dafür meine Hausärztin zuständig sei. Ich blieb freundlich und erklärte wiederholt die Situation, worauf sie nachfragen wollte beim Chef. Und diesen hatte ich kurze Zeit später auch am Ohr! Die Freude war allerdings sehr kurz, denn gerade als ich ihm einen schönen guten Tag sagte und mich bedanken wollte für seine Zeit, hörte ich auf der anderen Seite der Leitung nur folgendes: “Ist das wirklich Ihr ernst, dass Sie mich nach 7, 8 Jahren jetzt nach einem Attest fragen?” Daraufhin hörte ich nur noch: tut tut tut – er hatte aufgelegt! Das gibt’s doch nicht! Eigentlich wollte ich ihm noch antworten, dass es ja auch erst jetzt nötig ist. Was ist nur mit diesen Medizinern los? Zuviel Druck?

Abgesehen davon, dass nicht ICH das blöde Attest möchte, sondern der Gesetzgeber den betroffenen Arbeitnehmer dazu zwingt, sich um so eine Erklärung zu kümmern – wenn man keine Spritze möchte aber zukünftig weiter in der Berufswelt arbeiten muss. Gesetzlich ist nicht genau geregelt, wer so eine Bescheinigung ausstellen kann – es muss ein Human-Mediziner sein, nur das steht fest. Aber welcher Facharzt, der mich seit langem oder noch nie gesehen hat, würde mich untersuchen um mir dann ein Attest auszustellen? Bisher hatte ich keine großen Erfolge mit den weißen Kitteln, muss ich zugeben. Das liegt wohl an meiner Natur und daran, dass ich sie lieber gar nicht sehen möchte. Ich gehe nur hin, wenn es mir dringend angeraten wird, meine obere Leitstelle mich schickt oder es nicht anders geht.

Bei ServusTV kam vor Kurzem eine Ausstrahlung über *mpfopfer. Die Odysee einer Frau wurde gezeigt, die nach massiven Nebenwirkungen mit anhaltender Arbeitsunfähigkeit im gesundheitlichen Ausnahmezustand lebt. Die Injektion hat das Herz angegriffen und eine Entzündung verursacht. Ähnliches erlebte ihr Mann, der eine eindeutigere Diagnose erhalten hatte.
Die Dame möchte keine weitere Dosis mehr und bat den behandelten Arzt um eine Unfähigkeitsbescheinigung. Man könnte meinen, dass dies eine Selbstverständlichkeit sei, in ihrem konkreten Fall – aber so läuft es nicht. Sie bekam es nicht und konnte es kaum fassen. Und da fragte ich mich: Wenn sogar diese Frau im Stich gelassen wird bei solchen schweren Komplikationen nach Injektion, wer hätte dann überhaupt noch eine Chance ein Attest zu erhalten?!
Sie hatte trotz all der Widrigkeiten am Ende noch etwas Glück und fand einen Arzt, der ihr wohl auch erst nach einiger Überzeugungsarbeit, eines ausstellte.

Dieser Vorfall beschäftigte mich, und so wollte ich es selbst herausfinden. Es ist heute also eher eine Versuchsreihe gewesen – denn ich lasse mich weder erpressen noch in die Enge treiben deswegen. Auch wenn die Diskriminierung jener Menschengruppen ein beispielloses Ausmaß angenommen hat: Ich kann nur im Vertrauen bleiben, dass ich nicht in eine Situation komme, in der ich auf so ein Attest angewiesen wäre.

Man könne keinen Arzt zwingen, weder zu *mpfen, noch ein Attest auszustellen – bekam ich heute auch von der Bundesärztekammer im Telefonat zu hören. Ja, also dann bitteschön, wohin soll sich denn der Patient dann wenden?! Und es ist eine sehr interessante Aussage hinsichtlich der proklamierten Pflicht, oder?

Ich ließ nicht locker und versuchte ein 5. Mal bei der UPD durchzukommen – nach knapp 20 Minuten klappte es dann doch noch.

Ein Erfolg? Ne! Es gibt keinerlei Liste zu Kontraindikationen, weder bei der Stiko noch dem Paul-Ehrlich-Institut. Ich wollte einen link zum Beipackzettel und den Nebenwirkungen der Injektionen – auch hier musste der freundliche Herr am Telefon passen. Tja, da könne er leider auch nichts finden…hmmmm.hhmmmm.

Im Endeffekt bat er mir einen Telefontermin mit einer Ärztin an – in 2 Tagen.** Ich nahm das Angebot an – erhoffe mir dadurch allerdings keine wertvollen Hinweise oder Tipps. Ich suche mir nun eine neue Hausärztin und einen zum Gespräch offenen Mediziner. Dafür bin ich auf die Seite von “Ärzte für individuelle Impfentscheidung” gegangen und habe in der Liste der Arztsuche auch eine neue Anlaufstelle gefunden. Mal sehen, ob ich dort weiter komme und wie die Stimmungslage ist….*

Wahnsinn! Was für ein Marathon für einen Kassenpatienten und jetzt bin ich noch nicht einmal direkt darauf angewiesen! Wie geht es jenen, die wirklich aktuell betroffen sind aber auch keine Anlaufstelle finden? Vom Gesetzgeber ist diese Option der Impfunfähigkeit also nur förmlich offen gehalten, die Umsetzung und Nicht-Umsetzung wird aber allein den Ärzten überlassen.

Papier ist geduldig, heißt es – und da ist was dran!

Apropos….da reiß ich mir doch gleich noch so ‘n Stück Papier ab und lass mich von all den Schikanen so richtig gern haben!

*Nachtrag 26.01.: Diese Ärztin toppte dann noch die gestrige Erfahrung – mittlerweile komm ich mir vor wie bei der “Versteckten Kamera” und kann nur noch lachen. Jedenfalls ist es so auffällig schräg, dass ich es nur noch mit Humor nehmen kann – für mich scheint dieser “alte 3D”-Weg wirklich nicht mehr passend zu sein. Das hat mir dieser Versuch eindrücklich gezeigt.

**Nachtrag 27.01.: Der Telefontermin mit einer Ärztin hat geklappt. Sie nahm sich 30 Minuten Zeit und leitete mich auf folgenden link, den nicht mal die Ärzte unbedingt kennen, meinte sie:

pdf-Datei des RKI: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/Flowchart_Allergieanamnese.pdf?__blob=publicationFile

Auch zu finden über https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Anaphylaxie.html

Es werden nur ganz spezifische Allergien als Kontraindikation anerkannt lt. diesem Schema. Eine Kontraindikation ist quasi nur gegeben ist, wenn man auf die erste Dosis des mRna Stoffes scher reagiert hätte und nachgewiesen allergisch reagiert auf: PEG (Polyethylenglycol) oder ein PEG-haltiges Arzneimittel (z.B. Laxanzien, Darmspüllösungen vor Endoskopie) aber auch bei Anaphylaxie/schwere allergische Reaktion* unklarer Ursache

Als nicht relevant für eine Kontraindikation wird demnach jedwede andere Form von Krankheiten, Intoleranzen und Störungen gesehen, die nicht auf diesem Schema steht. Die Nebenwirkungen seien auch sehr gering, meinte sie (…oje, da ist aber jemand auch nicht auf dem neuesten Stand der Dinge….) Auch die allgemeine Gefahr der Thrombose sei auch bei vorhandenen Blutgerinnungsstörungen, Stoffwechselerkrankungen oder Unverträglichkeiten bei (oralen) Medikamenten nach Aussage dieser Ärztin nicht relevant. Nebenwirkungen könne Gesunde wie Kranke gleichermaßen treffen, deshalb seien vorhandene Dysfunktionen auch keine Kontraindikation (..?)

Schade, dass solche Ärzte behaupten, sie würden unabhängig und neutral aufklären. Wäre ich nicht anderweitig informiert und aufgeklärt, hätte ich mich als unwissender Bürger nach diesem Gespräch sicher gefühlt und einer Injektion wohl zugestimmt. Das Gespräch hatte diesen harmlosen touch, als wäre es keine große Sache. Aber falls Kopfschmerzen kommen, etwas anschwillt oder Brustschmerzen auftauchen, dann bitte gleich zum Arzt gehen, fügte sie aber noch hinzu.

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