Visualisierung + Wunsch = Erfüllung? Teil II

Warum ich nicht mehr an die Erfüllung durch Vision per se glaube

Wie schon in Teil I geschildert, endet eine Wunsch-Vision nicht immer erfolgreich in der Erfüllung. Es gab Monate in meinem Leben, da hätte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als noch einmal einen bestimmten Menschen zu sehen, mit ihm reden zu dürfen. Nicht aus egozentrischen Gründen, sondern um der Heilung und des Friedens Willen. Aber nicht mal dieser Herzenswunsch wurde erfüllt. Warum nicht? Gibt es eine übergeordnete Stelle, die das eine erlaubt, das andere nicht? Ich denke, dass es sehr wohl etwas Übergeordnetes gibt, dass das „große Ganze“ überblickt und uns immer im Sinne ALLER Beteiligten führt. MEIN inniger Wunsch mag redlich sein, doch würde eine Erfüllung eventuell gar nicht zu einer Heilung oder zu mehr Frieden führen – ja, vielleicht sogar das Gegenteil bewirken und neue Wunden aufreißen! In solchen Stunden muss man zurück treten in seinen eigenen Vorstellungen und sich dem Fluß des Lebens fügen.

Wir wechseln ja auch öfters die Zeitfenster/Zeiträume – je nach Entfaltung und Entwicklung des Menschen. Es kann also sein, dass meine Entscheidung heute für alle passt, sich toll und stimmig anfühlt – und eine Realisierung als durchaus möglich erscheint. Aber sobald nur eine Begebenheit sich verändert, eine andere Entscheidung oder Wahl – oft unbewusst – getroffen wird, ist diese Realität schon wieder passè. Auch die Zeitlinien-Übereinstimmung, der Konsens im Zeitpunkt der Beteiligten spielt also eine wichtige Rolle.

Ein Wunsch ging in Erfüllung 🙂

Es gab da jemand in meinem Leben, der meine Gefühle bewegte. Das liegt nun drei Jahre zurück. Da war etwas Magisches zwischen uns und wir waren beide spürig feinfühlig und erfassten somit die Energien um uns herum. Er war verheiratet mit Kind, und mir war bewusst, dass dieser Zug nicht mehr für mich anhalten wird. Ich hatte damals ein Rezept zur Krankengymnastik, so lernten wir uns kennen. Wochen nach Ende der Behandlung dachte ich noch oft an diese Energien wenn wir zusammen waren und einmal wendete ich mich an Mutter Erde mit der Bitte, ob sie nicht etwas für uns machen könne. Ich bat sie, mir zu helfen, dass ich seine Stimme wenigstens noch einmal hören könnte, mit ihm telefonieren könnte. Ich machte sogar einen Vorschlag und meinte, es könnte doch sein, dass er noch etwas abzuklären hätte wegen einem Rezept und mich deshalb kontaktieren müsse…oder so… Wie absurd! Ich und meine Fantasie…ich bedankte mich bei Mutter Erde, falls sie hier etwas machen könne und hakte die Sache als „schwachsinnige Aktion“ innerlich schon ab. Eine Woche später, war auf meinem Anrufbeantworter dieser eine Mann, der um Rückruf bat, weil es Probleme mit dem Rezept gäbe. (…!!!…) Ich rief nicht nur zurück, sondern ich durfte ihn sogar nochmal persönlich sehen – denn sein Fax an meine Hausärztin wollte einfach nicht durchgehen und somit bot ich an, das Rezept direkt bei der Praxis abzugeben, die nur ein paar Straßen von meiner Wohnung entfernt ist. Ich erinnere mich, dass ich noch vor Ort etwas irritiert zu ihm sagte: Du hättest es ja auch per Post senden können. Aber diese Option war ihm wohl nicht eingefallen – Mutter Erde sei Dank 🙂

Und als ich dieses Jahr wieder Mal an ihn denken musste und überlegte ob ich ihn mal wieder wo treffen würde (das war in 2018 wirklich passiert in einem Baumarkt) – war ich wieder absolut überrascht, als ich ihn nur einen Tag später tatsächlich beim Einkaufen traf! In einem Supermarkt in meinem Stadtteil, an dem er wohl nur zufällig gerade vorbei kam – denn er wohnt und arbeitet an einem ganz anderen Teil der Stadt 😉 Tja, auch nach 3 Jahren – was wohl sein soll, das kommt auch so.

Ich landete ohne konkrete Visualisierung in der richtigen Wohnung:

Mit meinem Freund wollte ich nach Würzburg ziehen, denn dort hatte er seine Arbeitsstelle und ich wollte unbedingt weg von seinem ländlichen Elternhaus, in dem ich unglücklich war. An einem Samstag fuhren wir durch ein paar Stadtteile um zu sehen wo es denn nett wäre zu wohnen. Wir bogen dann spontan in einem dörflichen Stadtteil ab und die Straße führte uns hoch zu einem Hügel, einem Parkplatz und Fußballfeld. Wir hatten Weitblick über einen Teil der Stadt und wir gingen einen Weg an Feldern entlang, der auch ein Pilgerweg war. Oberhalb gab es eine kleine Kapelle, errichtet für den Heiligen St. Rochus. Hier gefällt es mir, dachte ich für mich. Das wäre doch auch ein schönes Viertel zum Wohnen, bemerkte ich dann laut. Mein Freund nickte damals. Es vergingen wenige Monate, da meldete ich mich auf eine Wohnungsanzeige und als ich den Termin zur Wohnungsbesichtigung hatte, staunte ich nicht schlecht. Die Wohnung war eine Terrassenwohnung, die Besitzerin hatte NICHTS gegen Katzen und ich sagte sofort zu. Bei der ersten Hinfahrt kamen mir ein paar Objekte seltsamerweise bekannt vor und irgendwann viel es mir wieder ein. Ach ja! Hier waren wir doch schon mal spazieren gewesen! Die Wohnung war ganz in der Nähe des Feldweges, zu Fuß erreichbar. Ich konnte es kaum fassen, wie sich dieser von mir gedachte Nebensatz gerade realisierte. Die Wohnung haben wir bekommen und meine schwerkranke Katze konnte durch den ebenerdigen Zugang nach draußen geschont werden. Auch ihr Asthma wurde besser, denn dort gab es nicht so starken Nebel wie im Main-Spessart. Die Wohnung suchte ich also hauptsächlich wegen der Katze. Die Beziehung zu meinem Freund hielt allerdings nicht, die Wohnung gaben wir 2 Jahre später auf.

Und außerdem habe ich schon öfters mal gedacht: Hier ist es aber schön zu wohnen! Ich kann also wirklich nicht sagen, dass allein die Vorstellung so etwas zu denken oder sagen ausreicht. Auch ein inniger Wunsch hat meine Welt definitiv nicht immer gleich verändert. Manchmal geschieht es wie von selbst, manchmal erst durch Zutun, starkem Willen oder festem Glauben.

Somit glaube ich, dass etwas schon vorher als Option in meinem Lebensplan vorgesehen war, denn es kam einfach so in mein Leben. Und manchmal, und immer öfter, erlebe ich, dass weder etwas einfach zu mir kommt, noch ich Erfolg im Visualisieren habe, was konkrete Ziele betrifft. Wenn es um Heilung oder Transformation/Vorstellungskraft geht für das große Ganze, dann klappt das schon sehr gut – aber ich meine hier eher persönliche Ziele. Das hat mich zur Schlußfolgerung gebracht, dass das Meiste was wir im Leben bekommen, bereits als Potential oder Möglichkeit existiert haben muss. Und nicht, dass wir es uns neu erschafft haben durch unsere Vorstellungskraft im Hier und Jetzt.

Sollte es bei einem Thema aber mal so gar nicht weiter gehen wollen, dann kann dahinter eine andere Sache stecken. Es gilt hier aufmerksam zu sein. Alte Emotionen, Glaubenssätze, Schwüre, Muster oder Ererbtes, Blockaden, Fremdenergien und Selbstsabotage sind immer auch zu berücksichtigen. Es ist also ein kleiner Drahtseilakt, zu wissen, wann es Zeit ist für HINGABE zum Fluß des Lebens oder ob ein hartnäckiger Störfaktor die Weiterfahrt blockiert. Wenn dieser aber gelöst ist, können sich endlich neue Wege aufzeigen. Und damit können auch langersehnte Wünsche doch noch in die Erfüllung kommen 🙂

Überarbeitet: 02.11.21

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