Uns geht es immer noch sehr gut!

Uns geht es immer noch sehr gut! Wie oft habe ich diesen Ausspruch schon gehört und auch vor Jahren selbst noch vom Stapel gelassen!

Natürlich zählt der Standpunkt, von dem aus man darauf schauen möchte. Gerne wird dann immer der Vergleich gezogen zu Ländern mit großer Armut oder Kriegszuständen. Keine Frage, wir sind immer noch ein privilegiertes Industrieland mit funktionierenden Strukturen, nur eben bereits am unteren Rand angekommen.

Doch vergliche man einfach mal die Entwicklung im eigenen Land, müsste man sich schon auch eingestehen: Besser ist es insgesamt nicht geworden in den letzten 10 Jahren.

Die jungen Leute können mit Deutschland immer weniger anfangen und wollen im Ausland studieren oder arbeiten. Auch Familien mit Kinder spüren die zunehmenden, öffentlichen Einsparungen deutlicher als manch andere gesellschaftliche Schicht. Kinder und junge Erwachsene trifft es also zunehmend. Aber sind das nicht eigentlich die Eckpfeiler einer gesunden, wachsenden Gesellschaft?

Erinnert sich jemand an eine Schlagzeile zu neu geschaffener Infrastruktur in den letzten Jahren? Oder an innovative Technik und Modernisierungen im öffentlichen Raum? Positive Bilanzen oder erfreuliche Meldungen von unserer berüchtigten DB?

Eigentlich wird unsere Infrastruktur seit Jahren doch nur noch provisorisch verwaltet und geflickt. Schlaglöcher werden zum Xten Mal gestopft, für Umgehungsstraßen ist seit Jahrzehnten kein Geld da, Straßenbeläge werden erst dann erneuert, wenn schwere Schäden an LKW und PKW drohen, Brücken erst erneuert, wenn sie fast schon als einsturzgefährdet erklärt werden müssen.

Aber Ja, uns geht es immer noch sehr gut. Und wir haben uns doch auch schnell an die Mißlichkeiten des Alltags gewöhnt. Mal ehrlich, die Ausweichmanöver um die Schlaglöcher in unseren Straßen können wir bereits im Schlaf und die maroden Hausfassaden und die schmutzig-alten öffentlichen Plätze fallen gar nicht so auf wenn man dazwischen ein bisschen frisches Grün pflanzt oder ein paar Blumen.

Hauptsache die Quote für die Windparks wird erfüllt – die grüne Agenda rückte still und heimlich an oberste Stelle.

Auch das mit der verfehlten Politik – kommunal oder national – wird von den meisten Bürgern ja immer noch mit einem Schulterzucken hingenommen. Es geht uns ja immer noch sehr gut! Ja, okay…man hätte früher auf einen Kita-Platz gehofft und ja, auch das alte Schulgebäude gehört dringend saniert. Die Inflation, Nebenkosten und Lebensmittelpreise explodieren und fressen das Einkommen schneller auf aber alles in allem geht es uns schon noch gut.

Unterdessen blüht der Staatsapparat weiter auf. Gerade hat focus online vom Beamten-Boom getitelt. Kein Baby-Boom sondern die Zahl der Beamten sei seit 2013 in den Bundesministerien um satte 48 Prozent gestiegen. Für die Bürokratie-Abwicklung während der Corona-Zeit wurden tausendfach neue Stellen benötigt und aus dem Boden gestampft. Nur nicht wieder eingestampft nach dem Ende der Viruspanik….Kanzleramt und Wirtschaftsministerium hätten wohl die meisten neuen Stellen geschaffen, so steht es in dem online-Magazin.

Die gestiegene und teure Beamtenbesoldung belastet den Steuerzahler und Haushalt mittlerweile enorm. Wo in anderen EU-Ländern schon längst eine effizientere, digitale Verwaltungsstruktur Einzug hielt, werden bei uns noch neue Stempelkissen und Bleistifte geordert 😉

Früher fühlte man sich mal gut aufgehoben im Krankenhaus

Erinnert sich noch jemand daran, wie man einst als Patient behandelt wurde im Krankenhaus?

Früher bekam man am Vortag einen Speiseplan ausgehändigt und man durfte selbst ankreuzen, welche Speisen einem zusagten. Und gab es gegen 14 Uhr nicht sogar nochmals Kaffee und gar ein Stück Kuchen, nach dem Mittagsschlaf? Dachte das war so. Früher bekam man auch diese schweren, weißen Keramikbecher für Tee oder Kaffee zum Frühstück. Das gibt es schon lange nicht mehr, denn es wurde komplett auf Plastik und Einweggeschirr umgestellt. Heiße Getränke muss der Patient oder der Besucher im weißen Plastikbecher ins Zimmer jonglieren. Notfalls eben 2 Einheiten übereinander um sich nicht zu verbrennen. Immerhin gab es vor Kurzem noch die Möglichkeit, sich etwas Warmes zu holen auf dem Gang. Heißes Wasser, Tee oder Kaffee tagsüber für Besucher oder Patienten wird wohl demnächst auch eingespart.

Zumindest hörte ich, dass dieser Service auch schon weggefallen sei. Wer nach einem Teewagen auf dem Gang sucht, sucht vergeblich – erzählte kürzlich ein Besucher eines Patienten im Krankenhaus. An immer mehr Ecken wird gekürzt, weil man am Personal eben nicht mehr sparen kann, wollte man den Betrieb noch am Laufen halten. Vielleicht hantieren die Ärzte demnächst auch mit billigem Bistro-Besteck und Plastikgeschirr im OP-Saal?

Aber uns geht es immer noch sehr gut! Im Vergleich zu einem sudanesischen Krankenhaus auf jeden Fall!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert