Die Last die du trägst

Inwieweit lassen wir es zu, dass wir erdrückt werden von äußeren Reizen und schlechten Nachrichten?

Wir be-lasten uns täglich fast freiwillig mit negativen Emotionen und Altlasten. Warum kauen wir den alten Mist immer und immer wieder durch? Obwohl wir doch eigentlich schon wissen, dass sich die Essenz dadurch nicht verändern wird – es ist und bleibt ein stinkender Misthaufen!

Wir könnten aber diesen Misthaufen mit Erde vermischen und wieder verteilen. Daraus entsteht doch eigentlich neuer, fruchtbarer Boden. Und ich glaube sogar, dass das der Sinn und Zweck sein soll, warum sich soviele Freiheitskämpfer und Widerständler immer noch damit befassen.

Wird die Last dadurch eventuell sogar kollektiv gemindert weil großflächig verteilt? Das wäre eine berechtigte Frage, oder?

Das Beispiel zeigt mir, dass aus „Dreck“ durchaus auch etwas Sinnvolles werden kann. Ein Ausspruch, ich weiß gar nicht von wem, hat mich schon sehr früh inspiriert: Schmutz ist nur Materie am falschen Ort. Diese Erklärung half mir in jüngeren Jahren, mich mit meinen wöchentlichen Hausarbeiten und dem lästigen Staubwischen anzufreunden.

Energetische Transformation funktioniert auch so. Indem man sich bewusst mit Altlasten beschäftigt um sie mit lichtvollen Fragmenten zu vermischen und damit in etwas Neues, Wertvolleres zu verwandeln. Diese heilerische Arbeit muss aber bewusst passieren und der Anwender muss sich der möglicherweise anhaftenden Reste immer wieder entledigen und sich von negativen Energien reinigen – um nicht selbst zu erkranken.

Für viele alte Leute wurde politisch bisher keine rote Linie überschritten

Im Gespräch mit alten Menschen war ich schon ein paar Mal überrascht gewesen über deren Ansichten zur aktuellen Lage. Ich stellte mich im September 2021 auf einen Marktplatz mit einer von mir erstellten Bürgerumfrage. Nein, die rote Linie ist bei ihm noch nicht überschritten – antwortete der Senior vom Pflegeheim auf meine Rückfrage. Er lebt eben in seiner Welt, ist zufrieden mit dem was ist – dachte ich. Dabei wollen alte Leute doch immer nur das Beste für die Enkelkinder und die nachkommenden Generationen…zumindest war das mal meine Vorstellung von Oma und Opa. Aber was will man sagen, wenn sie nur die öffentlich Rechtlichen gucken, nichts wissen von Risiken und Nebenwirkungen der Spritze und auch sonst keine Probleme durch politische Übergriffigkeiten erkennen wollen. Dafür wollte der gehbehinderte Herr einen Kaffee mit mir trinken gehen – was ich dankend ablehnte. Ihm noch zu erklären, dass ich doch eh „draußen bleiben“ müsse, wie der Hund vorm Geschäft, während er IM Cafè sitzen dürfe – schien mir in diesem Fall sowieso überflüssig.

Vor einiger Zeit kam mir eine ältere Dame mit dem Rollator entgegen. Die Sonne schien und eine kleine Unterredung kam ihr wohl gerade gelegen. Wir kamen ins Gespräch und ich staunte nicht schlecht als ich erfuhr, dass sie täglich im hügeligen Stadtviertel ihre Runden dreht und natürlich(!) auch den steilen Berg hinauf – mitsamt Rollator wohl gemerkt. Sie machte sich einen Scherz daraus mir ihr wahres Alter nicht zu verraten. Recht keck meinte sie nur, dass da schon eine „9“ stünde. Mein Gott, wie gut ist diese Frau noch zu Fuß unterwegs! Gut gekleidet, mit wachem Geist und einem entspannten Gesicht. Und ich erfuhr, dass sie nichts hätte, was sie bekümmert. Wow, das ist wohl ihr Geheimnis….dachte ich mir.

Sie wusste nichts von den strengen Auflagen gegen Ungeimpfte und Kinder – oder sie interessierte es einfach nicht. Für SIE war das Leben okay – in ihrem kleinen Radius und Alter. Ich fragte mich, ob es legitim ist, sich Scheuklappen anzulegen und nur sein eigenes Glück im Fokus zu halten….Mit gemischten Gefühlen ließ mich diese taffe, alte Dame zurück. Sollten wir es besser so machen wie sie und uns nur noch mit schöneren Dingen befassen?

Wieviel Last verträgt der eigene Lebensplan?

Wieviele Sorgen und Nöte aus dem Kollektiv lade ICH mir täglich auf, nur weil ich mir fremde Schicksale ansehe, andere Meinungen anhöre, weil es mich interessiert? Oder weil ich vielleicht eine Aufgabe darin sehe, informiert zu sein um für andere da zu sein?

Ein Drahtseilakt und ein persönlicher Konflikt, den sehr viele Aufgewachte und Widerständler seit Monaten durchmachen. Ich kann nur sagen, dass ein paar internet-bekannte Mitstreiter energetisch und körperlich straucheln – und das nicht erst seit ein paar Tagen. Das sagten sie öffentlich schon vor Monaten und man sah es ihnen auch an. Kurze Auszeiten halfen eben auch nur kurzzeitig – aber still und stumm sein in diesen Krisenzeiten und nur den Sonnenschein genießen, konnten sie eben auch nicht! Erst gestern erfuhr ich von einer aktuellen Krebserkrankung bei einem so wunderbaren, jungen und bekannten Mitstreiter der ersten Stunden. Ich war tief betroffen, traurig – Tränen flossen.

Denn ich hatte genau davor Bammel. Komisch oder? Nicht vor einem Virus, Lebensmittelknappheit, Beleidigungen und Einsamkeit – aber davor, einen von „uns“ wegen der erdrückenden Last zu verlieren. Es ist ein Mammut-Kraftakt so stark und humorvoll zu bleiben, vorallem wenn man Anfeindungen standhalten muss, im Alltag ausgegrenzt wird – Job, viele Freunde und Familienmitglieder wegbrechen.

Meine tränenreiche Reaktion zeigte mir, wie sehr ich/wir in den letzen 2 Jahren zusammengewachsen sind in der community. Es kommt mir vor, als hätte es einen guten Freund getroffen mit der Diagnose. Dabei habe ich doch nur seine Video’s verfolgt, weil ich seine lockere, eloquente Art mit angenehmer Stimme so sehr mag. Freud und Leid, Kritik und Humor hat er mit so vielen geteilt und weiß Gott wievielen Menschen dadurch Mut und Kraft gegeben während der Krise. Jetzt braucht er Mut und Kraft, die begonnene Chemo-Therapie durchzustehen. Und die vielen, weltweiten follower teilen nun diese Last mit ihm – bleiben im Herzen an seiner Seite oder beten für ihn.

Und ich fragte mich einmal mehr: Ist es das wert, sich die kollektiven Umstände und Reaktionen so sehr zu Herzen zu nehmen?

Denn schlussendlich trägt nur jeder einzelne selbst die Verantwortung für die Reaktion auf äußere Umstände – und damit für seine Lebensfreude.

Oder sollten wir das Leben viel….sehr viel leichter nehmen aber dafür viel weniger ernst? Auf diesem Schulplaneten Erde…

März 2022

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