FrĂ€nkische Schweiz – Zwischen Paradies und Frankreich đŸ€­đŸ™‚

Was fĂŒr eine Überraschung war das doch heute wieder, als ich mich entschied dem grauen, tristen MĂ€rz-Tag zu entfliehen – und zwar direkt ins Paradiestal! Nun ja, paradiesisch war’s nicht, dafĂŒr etwas matschig und trĂŒb… Die Tourismuszentrale lockte mit: Durchs Paradies auf Erden – BlĂŒhende Jura, wobei der Name „Paradiestal“ wohl eher die deutsche Version von Paradies darstellt 😉

Aber wer nicht wagt….heißt’s doch so schön. Meine Erkundungstour in dieser interessanten Ecke hat mich zumindest neugierig gemacht um im Sommer wieder vorbei zu kommen. Da ist dieses Natur-PlĂ€tzchen auf jeden Fall nochmal einen Ausflug wert, wenn die BĂ€ume und Wiesen saftig grĂŒn sind und die SonnenwĂ€rme die gute Laune wie von selbst anheizt.

Weitaus interessanter war bei diesen kalten Temperaturen und trĂŒben Aussichten ein Abstecher ins Mittelalter, nĂ€mlich zu einem winzigen Örtchen mit einer Burg Zwernitz, gelegen zwischen Bayreuth und Bamberg.

Eigentlich heißt der Ort  Sanspareil – und nur durch Zufall hörte ich Passanten den Namen auf französisch aussprechen. Huch, wo war ich denn da gelandet? Mitten im deutsch-französischen Teil der frĂ€nksichen Schweiz vielleicht? đŸ˜„đŸ€­

Da mĂŒssen wir wohl einen Schwenk ins 17. Jahrhundert machen…denn damals muss es so passiert sein:

Beim Anblick des Felsengartens soll eine Hofdame 1746 ausgerufen haben: „Ah, c’est sans pareil“ – „Das ist ohnegleichen!“, worauf Markgraf Friedrich im selben Jahr die Umbenennung des Ortes Zwernitz in Sanspareil anordnete. Und in der Tat ist diese Bezeichnung fĂŒr den Felsengarten sehr treffend.

Wer mehr dazu lesen und sehen will, schaut sich gerne hier um: https://www.bayreuth-wilhelmine.de/deutsch/sanspar/felseng.htm

Ein paar Ausblicke habe ich festgehalten:

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Beeindruckt haben mich die Überreste der Grotte der Calypso.

Die Grotte der Calypso liegt direkt im Felsengarten und ist ein Ruinentheater das 1747 erbaut wurde; ein mĂ€chtiger Felsenbogen mit einem Zuschauerraum fĂŒr etwa 86 SitzplĂ€tze. TatsĂ€chlich werden hier noch Mini-TheaterstĂŒcke aufgefĂŒhrt in dieser „NaturbĂŒhne“. Sicherlich ein besonderes Ambiente fĂŒr alle Besucher! Der Orchestergraben, die Kulissenbögen und die RĂŒckwand sind aus Bruchsteinen gemauert.

Die einzelnen Bauwerke mit all den kleinen und einst farbprĂ€chtigen Steinchen mĂŒhsam angeordnet, sind wirklich ein Hingucker.

Ich fĂŒhlte mich heute weder wie die Göttin in Frankreich, noch stellte ich mir das Paradies auf Erden so vor – aber ich war positiv ĂŒberrascht welche kostbaren, historischen SchĂ€tze nur eine Autostunde von mir entfernt versteckt sind. Diese Erinnerungen an ein anderes Zeitalter, die einfach so in der Natur „herumstehen“ und seit Jahrhunderten von Jahren, der Zeit trotzen. Vraiment! c’est sans pareil! 🙂😊

Titelbild privat: ‚Treunitzer Wand‘ – Kletterwand in der Frankenjura 🙂

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